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Learning to dissapear - Gesichtserkennung hacken

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Titel des Angebots:

Learning to disappear – Gesichtserkennung hacken

Wie kann man verschwinden in einer Welt der absoluten Sichtbarkeit? Dieser Frage gehen wir nach, indem wir spielerisch versuchen, die Gesichtserkennungssoftware unseres Handys zu überlisten. Dazu untersuchen wir Muster von Gesichtern, um sie anschließend mit gestalterischen Mitteln unlesbar zu machen. Das bedeutet: Wir nutzen die Anfälligkeiten des Algorithmus, um das eigene Gesicht mit geringem Aufwand zum Verschwinden zu bringen.

 

Beschreibung und didaktische Gestaltung des Angebots

Künstliche Intelligenzen werden trainiert mit tausenden Abbildungen menschlicher Porträts, aus denen sie unveränderliche Merkmale herausfiltern und zur Mustererkennung nutzen. Findet eine Gesichtserkennungssoftware entsprechende Muster in einem neu eingespeisten Bild, kann sie es als Gesicht identifizieren. Die Annahme, dass moderne künstliche Intelligenzen darüber hinaus menschliche Eigenschaften an Gesichtern ablesen könnten, schürt Vorurteile und spielt der alten Pseudolehre der Physiognomik in die Hände. Zum Glück gibt es Möglichkeiten dagegen zu wirken: Algorithmen zur Gesichtserkennung lassen sich von der Art der Selbstdarstellung wie Make-up, Gesichtsbehaarung, Brillen oder dem Winkel der Aufnahme beeinflussen.

In diesem Workshop entwickeln wir gestalterische Methoden für einen kritischen und spielerischen Umgang mit einer kategorisierenden Mustererkennung. In praxisorientierten Übungen erproben wir kreative Handlungsmöglichkeiten, die uns befähigen, die Funktionsweise von Algorithmen auch ohne technisches Know-how zu verstehen und zu hinterfragen. Mit einfachen, analogen Mitteln tauchen wir ein in ein Spiel von Maskierung und Demaskierung, das auch im Unterrichtsalltag mit Schüler*innen leicht umsetzbar ist und dazu anregt, ästhetische, handlungsorientierte Lösungsstrategien zu entwickeln.

Ausgewählte Beispiele aus der Kunst bieten zudem Denk- und Gestaltungsanlässe für die weitere Arbeit an Themenkomplexen wie Selbstdarstellung, Porträt und Maske und den damit verbundenen Fragen nach Öffentlichkeit und Privatheit.

 

Konkrete Lernchancen

  • Sensibilisierung für die Vorgehensweise von Algorithmen
  • (Bild-)manipulation erkennen und reflektieren
  • kreative Handlungsmöglichkeiten entwickeln
  • digitale Mechanismen dekonstruieren
  • neue Ausdrucksmöglichkeiten entdecken
  • Abstraktionsvermögen aufbauen
  • eigene künstlerisch-praktische Erfahrungen machen

 

Methodische Gestaltung des Angebots

Vortrag – Einzelarbeit – praktische Gestaltung – Präsentation – Evaluation

 

Fach / Fächer

aKunst, Deutsch, Religion/Ethik, Philosophie, PoWi

 

Zielgruppe

Lehrkräfte aus Sek I und Sek II

 

Hinweis für die Teilnehmenden

Der Workshop wird online angeboten, Dauer: ca.2 Stunden.

Bitte mitbringen/vorbereiten:

  • A3 Ausdruck in schwarz-weiß vom eigenen Gesicht (frontal)
  • A3 Bogen Transparentpapier
  • Bleistift, Bunt- und Filzstifte, Schere, Klebstoff, Tesafilm
  • Handy mit Fotofunktion

 

 

Andrea Schulze Wilmert   a.schulze_wilmert@bildung.hessen.de

 

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