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Von der Fläche in den Raum

 

 

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Titel des Angebots:

Von der Fläche in den Raum - Papp-Reliefs, Drahtobjekte, Gipsfiguren

 

Der Workshop erkundet kreative Wege der Objektgestaltung: Zeitungspapier und Kleister lassen skurrile Insekten erwachsen; aus Gipsbinden oder gipsgetränkten Stoffresten werden Gewandfiguren; Blumendraht ist der Werkstoff filigraner Objekte; ein alter Schuh, ein Buch, Verpackungsmaterial verwandelt sich durch Überformung in surreale Objekte; Architekten- oder Wellpappe sind Grundstoffe für federleichte Objekte und Reliefs, die vielgestaltig in den Raum greifen und sich gegenüber herkömmlichen Bildträgern wirkungsvoll absetzen…

 

Beschreibung und didaktische Gestaltung des Angebots

Der Workshop erkundet kreative Wege der Objektgestaltung mittels einfacher, leicht zu beschaffender und zu verarbeitender Materialien wie Papier, Pappe, Kleister, Draht, Äste, Zweige und Gips.

Einfacher Blumendraht ist der Werkstoff für filigrane Figuren (etwa im Stil von Alexander Calder), die bei geeigneter Präsentation und Beleuchtung wirkungsvoll zur Geltung kommen. Mit stärkerem Draht lassen sich die Figuren entsprechend vergrößern und mittels zusätzlicher Materialien (Bleche, Papiere) variieren. Über ein grob geformtes Drahtgerüst, das auf einem Holzsockel befestigt wird, lassen sich mit Gipsbinden bzw. mit in Gips getränkten Stoffresten oder alten Kleidungsstücken (T-Shirt, Hemdärmel, Schal, Handschuh) Gewandfiguren und Objekte gestalten, die zusätzlich farblich akzentuiert werden können. Daneben kann auch mit Gipsabformungen gearbeitet werden.

Statt mit Gips über Draht zu arbeiten, können (falls vorhanden) auch Weidenruten, Zweige und dünne Äste mit Gipsstreifen verbunden und zu interessanten architektonischen Gebilden entwickelt werden.

Zeitungspapier und Kleister ermöglichen eine Vielzahl kreativer Anwendungen. In Kombination mit Draht und verschiedenen Papieren (Schmuck-, Seidenpapiere) lassen sich beispielsweise langbeinige, geflügelte, insektenähnliche Wesen formen, bekleben und bemalen, die durch ihre Leichtigkeit bestechen. Diverse ausgediente Gebrauchsgegenstände (Schuh, Buch, Puppe), Plastikflaschen oder Verpackungsmaterialien (Styropor), die von den Teilnehmenden mitgebracht werden müssen(!), werden mit Papier und Kleister überformt und so in abstrakte Fantasiegebilde und surreale Objekte verwandelt.

Mit der sogenannten Architektenpappe (wird zur Verfügung gestellt!), die vorzugsweise im Modellbau Verwendung findet, lassen sich Mini-Architekturen und abstrakte Kleinplastiken entwickeln. Die federleichte und mittels Cutter schnell zu bearbeitende Schaumstoff-Pappe unterschiedlicher Stärke eignet sich besonders gut für die Herstellung von Wand-Reliefs, die vielgestaltig in den Raum greifen und sich von herkömmlichen Bildträgern wirkungsvoll absetzen.

Die Kombination von abstrakten Formen mit gegenständlichen oder figürlichen Motiven (z.B. Zitate aus der Kunstgeschichte), die zusätzlich farbig akzentuiert werden, ergibt spannungsreiche Kontraste. Neben der Architektenpappe wird die weniger stabile, aber meist zum Nulltarif zur Verfügung stehende Wellpappe eingesetzt. Die entstehenden Objekte zeichnen sich durch ihre Leichtigkeit besonders aus, sind dafür aber empfindlich.

Alternativ dazu kann deshalb auch mit Holzresten aller Art (falls vorhanden) gearbeitet werden, die sich gut mit anderen Materialien (Bleche, Rohre, Kunststoffe) zu einer Art combine painting (Rauschenberg) kombinieren lassen.

Als Bildträger kann auch eine herkömmliche Leinwand dienen, die dann mit Pappen, Sperrhölzern, Holzstäben etc., die übereinander liegen und in den Raum greifen, in Form und Ausmaß eigenwillig verändert wird.

Ablauf:

Materialien, Werkzeuge und deren verschiedene Anwendungsmöglichkeiten werden anhand von Werkbeispielen aus der Schulpraxis und aus der Kunst (Picasso, Calder, Lissitzky, Giacometti, Dornsief, Segal, Aaron Curry, Boltansky, Lichtenstein, Frank Stella u.a.) vorgestellt.

Die Teilnehmenden wählen je nach Interessenlage (oder nach vorheriger Absprache) und in Abhängigkeit von den vorhandenen bzw. mitgebrachten Materialien Arbeitsschwerpunkte oder probieren verschiedene Zugänge aus.

 

Konkrete Lernchancen

  • Kennenlernen, Erproben unterschiedlicher Materialien
  • Umgang mit Werkzeugen
  • Räumliches, figürliches Gestalten
  • Kunstgeschichtliche Bezüge

 

Methodische Gestaltung des Angebots

Vortrag - selbständige Gruppenarbeit - Praktische Gestaltung - Präsentation - Evaluation

 

Fach/Fächer

Kunst, alle Fächer

 

Zielgruppe    

Lehrkräfte aller Schulformen und -stufen (gemeinsame Teilnahme möglich)

 

Hinweis für Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Die Materialien müssen größtenteils von den Teilnehmenden bereitgestellt werden. Bitte denken Sie daran, geeignete Kleidung für praktische Arbeit mitzubringen!

 

Wolfgang Sterker, Kirstin Porsche

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