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Schultheater der Länder

1985 betrat in der Kampnagel-Fabrik Hamburg ein Festival die Theaterbühne Deutschlands, das bereits damals, im Verlauf seiner nunmehr 25jährigen Geschichte und auch gegenwärtig viel für die Entwicklung des Theaters und Darstellenden Spiels in der Schule geleistet hat. Dieses bundesweite Festival wird von der Stiftung Mercator und den Kultusministerien der Länder gefördert.

Das Schultheater der Länder (SdL) ist:
  • ein Arbeitstreffen mit jährlich wechselndem Schwerpunktthema und Fachaspekt
  • ein Festival von und mit Gruppen aus allen Bundesländern
  • eine Begegnung ohne Wettbewerbs-, aber mit viel Erlebnischarakter
  • ein Wandertreffen, das jährlich in einem anderen Bundesland stattfindet
  • eine Fachtagung, deren Ergebnisse für Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden
  • eine Veranstaltung mit einem jeweils auf das Thema bezogenen Rahmenprogramm (Nachgespräche, Werkstätten, Festivalzeitung etc.).

Das SdL stärkt die Position und Qualität der ästhetisch-kreativen Fächer in den Schulen und unterstreicht im Besonderen die Bedeutung des Theaters als Kultureller Bildung gerade auch an den allgemeinbildenden Schulen.

Als künstlerischer Wettbewerb ist das SdL Mitglied in der KMK 

 

Schultheater der Länder in Halle vom 22. – 28. September 2019 Raum.Bühne

  

Der Bundesverband Theater in Schulen (BV.TS), die Stiftung Mercator und das Landeszentrum für Spiel und Theater Sachsen-Anhalt e.V. laden zum 35. Bundeswettbewerb Schultheater der Länder (SDL*19) im September 2019 in Halle ein.

Ein grundlegendes Element des Theaters neben dem Körper, der Stimme und der Zeit ist der Raum. Fand das Theaterspiel bis ins ausgehende 19. Jahrhundert vor allem in einem illusionistisch-illustrierenden Raum statt, so bekennt sich im professionellen Theater der Bühnenraum von heute zu seinem Kunstcharakter. Im 20. Jahrhundert und besonders in der Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat sich die Bühne von der Darstellung jeglicher Illusion durch dekorative Kulissen befreit. Auch im Schultheater findet sich diese Abwendung von der Illusionsbühne wieder. Noch in den sechziger und siebziger Jahren prägten aufwändig bemalte Kulissen die Schultheaterbühne. Heute wird meist im leeren Raum gespielt, der höchstens mit ein paar zum Spiel notwendigen Versatzstücken ausgestattet ist. Das ist jedoch oft keine bewusst getroffene ästhetische Entscheidung, sondern eher der Not geschuldet: Anders als im professionellen Theater muss das Schultheater mit geringen Mitteln auskommen. Und vielleicht noch wichtiger: Die strukturellen Veränderungen von der Theater-AG zum in den Unterricht eingebetteten Theaterkurs haben dazu geführt, dass kaum Zeit bleibt, sich mit der Gestaltung des Bühnen- und Spielraums ausführlich zu befassen. Das Schultheater der Länder 2019 will unter dem Thema „Raum.Bühne“ den gestalteten Spielraum trotz beschränkter Zeit- und Mittelressourcen wieder stärker in den Fokus rücken und zeigen, dass eine Beschäftigung mit dem Raum unumgänglich ist, weil er die Inszenierung und das Spiel entscheidend positioniert. Dabei bedarf es nicht zwingend eines allzu großen Aufwands.

Für das Schultheater der Länder 2019 werden deshalb Theaterproduktionen aus allen Schulstufen und Schularten gesucht, die sich mit den vielfältigen Möglichkeiten des Bühnenraums auseinandersetzen, indem …:

der Raum dem Spiel wichtige Impulse gibt; der Raum die Idee des Stückes widerspiegelt; mit ungewöhnlichen Ausstattungsmaterialien experimentiert wird; Rauminstallationen eine Rolle spielen; der Raum selbst zum zentralen Inhalt wird; der leere Raum zu einem gestalteten leeren Raum wird (z.B. durch eine Bodengestaltung); die vierte Wand der Guckkastenbühne überschritten und der Zuschauerraum als Spielraum einbezogen wird; andere Raumkonzeptionen als die der Guckkastenbühne gewählt werden (z.B. Arenabühne); andere Räume in der Schule als Spielort(e) gewählt werden;

durch (Video-)Projektionen und Soundinstallationen neue Raumdimensionen eröffnet werden.

Wer kann sich bewerben?

Schultheatergruppen aller Schulstufen und Schulformen, die nicht mehr als 25 Teilnehmer/innen umfassen und deren Aufführung mindestens 30, aber maximal 60 Minuten lang sein sollte. Alle Bewerbungen müssen spätestens bis zum 30. April 2019 beim Landesverband Schultheater in Hessen, Rodensteiner Straße 49, 64407 Fränkisch-Crumbach eingereicht werden. Ein Bewerbungsformular und weitere Hinweise zu den Bewerbungsunterlagen finden sich unter www.bvts.org oder unter https://www.schultheater-in-hessen.de/mitglieder-service/wettbewerbe-und-festivals/

Theatergruppen, die zum thematischen Akzent arbeiten, können auf Wunsch Unterstützung von Coaches im zweiten Schulhalbjahr erhalten und Theaterkolleg*innen aus dem Landes- bzw. Bundesverband zu Probenbesuchen zu Beratungszwecken einladen. Zur Bewerbung gehört in diesem Fall ein bis zum 28. September 2018 eingereichtes Konzept mit Ideen zur dramaturgischen und gestalterischen Umsetzung des thematischen Akzents und kurzer Beschreibung des aktuellen Probenstandes. Bis zum 30. April 2019 müssen die geförderten Gruppen dann alle erforderlichen Bewerbungsunterlagen nachreichen. Für die eingeladenen Schülergruppen sind Fahrt, Unterkunft, Verpflegung und alle Veranstaltungen des Festivals bis auf einen Eigenbetrag von 60 Euro pro Teilnehmer*in kostenfrei.

http://schultheater-in-hessen.de/mitglieder-service/wettbewerbe-und-festivals/

Weitere Hinweise zu den Bewerbungsunterlagen finden sich auch unter

https://bvts.org/1/schultheater-der-länder-(sdl)/sdl-2019/

Ausblick:  

Schultheater der Länder 2020 in Ingelheim, Rheinland-Pfalz, 20. - 26. September 2020 | Thema: global.lokal

Schultheater der Länder 2021 in Baden-Württemberg | Thema: Theater und Digitalität

Rückblick:  

Schultheater der Länder 2018, Schleswig-Holstein / Kiel "Flagge zeigen! Theater und Politik. Das Politische im Theater" 

Schultheater der Länder 2017, Potsdam / Brandenburg "Theater.Film"