Theater für Alle - Programmstart 2023
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Theater für ALLE!
Ziel des Programms ist es, Grundschulen dazu zu motivieren und zu befähigen, Theater als integrative Methode in allen Fächern und schulischen Bereichen einsetzen zu können. Ob das kleine 1x1 rhythmisch erarbeitet, der Wasserkreislauf erspielt oder ein Text chorisch umgesetzt wird – solche ganzheitlichen Zugänge kommen nicht nur Kindern mit sprachlichen Defiziten zugute. Nicht selten münden solche Herangehensweisen auch in kleine Theaterstücke, bei denen die Kinder spezifisch-ästhetische Elemente kennenlernen können. Zudem soll jede Schülerin/jeder Schüler die Möglichkeit bekommen, Theater als Spiel- und Kunstform über professionelles Theater zu entdecken.
Gerade im Grundschulalter eröffnen spielerische Herangehensweisen, die den ganzen Körper, Mimik, Gestik, Stimme und den Raum einbeziehen, Kindern die Möglichkeit, sich schulische Lerninhalte leichter und mit mehr Freude zu erschließen. Dabei wird den Bedürfnissen der Kinder nach Bewegung, nach Eigenaktivität und -verantwortung, nach sozialer Interaktion – auch ohne Sprache - und einem ganzheitlichen Lernen mit allen Sinnen in vielfältiger Weise entsprochen:
- Theater in der Grundschule erschließt den Zugang zu einer Kunstform, die darstellerische, bildnerische und musikalische Komponenten vereint. Die Schülerinnen und Schüler erwerben in der Auseinandersetzung mit den theatralen Zeichen, Methoden und Gestaltungsformen neue Ausdrucksmitttel, die sie auf besondere Weise befähigen, mit sich selbst, mit anderen und mit der Welt in Verbindung zu treten. Im produktiven Prozess von spielerischer Improvisation und Präsentation erleben sie sich selbst als Kulturschaffende, die mit Hilfe ästhetischer Mittel Zeichen setzen und Einfluss nehmen können.
- Theater ist inklusiv, denn jede Schülerin und jeder Schüler kann, unabhängig von ihrer/seiner Herkunft, von ihren/seinen Deutschkenntnissen und individuellen Begabungen und Beeinträchtigungen aktiv teilhaben und sich einbringen.
- Theater ermöglicht individuelle Förderung, denn es bietet unterschiedliche Zugangsweisen zu Lerninhalten und bietet im Spektrum seiner unterschiedlichen Arbeitsfelder beste Voraussetzungen für binnendifferenzierten Unterricht.
- Theater fördert die Persönlichkeitsbildung, denn die Schülerinnen und Schüler können sich in verschiedenen Rollen und in ihrer gesamten Körperlichkeit erproben und werden sich hierdurch „ihrer selbst bewusst“.
- Theater unterstützt den Spracherwerb, denn Sprache kann hier spielerisch in unterschiedlichsten Situationen erprobt und eingeübt werden, begleitet von allen Formen des körperlichen Ausdrucks.
- Theater fördert Integration, denn das gemeinsame Spiel eröffnet umfassende Möglichkeiten des sozialen Miteinanders und stärkt die Klassengemeinschaft. Theater spielen bewirkt Freude und macht Mut, auch das Scheitern in Kauf zu nehmen. Es hilft, neue kreative Lösungsansätze zu finden und erweitert das Verständnis für die Verschiedenheit der Perspektiven. Ausdauer und Durchhaltevermögen werden mit Blick auf das gemeinsame Ziel gefördert. Im Darstellenden Spiel werden Grundwerte unserer Gesellschaft, wie Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung sowie die Übernahme von Verantwortung vermittelt.
Über einen Zeitraum von zunächst zwei Schuljahren erhalten sechs weitere regional verteilte Grundschulen Hessens Unterstützung durch ihren „Theatercoach“ in Form von Schulentwicklungsberatung, Fortbildungen für das gesamte Kollegium, individuelles Mentoring und Unterrichtsentwicklungsberatung mit gemeinsam geplantem Unterricht und Projekten. Es wird zudem für alle teilnehmenden Schulen und deren Kollegien die Möglichkeit zur Vernetzung, zu gegenseitigem Austausch und Hospitationen geben.
Voraussetzung zur Teilnahme:
- Grundschule Hessen – Theater für Alle! soll wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Die teilnehmenden Schulen sollten bereit sein, in der Folge auch als Referenzschulen für die Region zu Rate gezogen zu werden.
- Die Schule verfügt über mindestens eine ausgebildete Theaterlehrkraft und /oder ist bereit, eine Kollegin / einen Kollegen bei der Teilnahme am Weiterbildungskurs Darstellendes Spiel des Hessischen Kultusministeriums oder zur Grundlagenqualifizierung des Landesverbandes Schultheater in Hessen (LSH) zu unterstützen. https://www.lshev.de/aktuelles/fortbildungskurs
- Die Schule ist offen für Kooperationen mit externen Theatern, z.B. im Rahmen von TUSCH (https://www.tusch-frankfurt.de/home.html) oder FLUX
https://kultur.bildung.hessen.de/theater/kooperationsprojekte/tfa/koop.html - Die Schule benennt eine feste Kontaktperson für die Koordination und stellt ihr hierfür eine entsprechende Entlastung bereit.
- Das Kollegium verpflichtet sich zu einer regelmäßigen Teilnahme an Fortbildungen.
- Es besteht die Bereitschaft aller Kolleg/innen, theatrale Methoden kennenzulernen.
- Für die Besuche des Coachs wird ein Raum zum Theaterspielen zur Verfügung gestellt.
Bei Fragen wenden Sie sich an die Programmleitung Nina Hahn: nina.hahn@kultus.hessen.de
Bewerbung:
Online bis 28.04.2023 mit dem folgenden Formular: BEWERBUNGSFORMULAR
Das Formular muss einmal per Mail an Nina Hahn- und zudem ausgedruckt und von der Schulleitung unterschrieben gesendet werden an:
Hessisches Kultusministerium
Referat Kulturelle Bildung
Herrn Marcus Kauer, Referatsleiter Kulturelle Bildung
Luisenplatz 10
65185 Wiesbaden